Kreative Prozesse nachhalltig gestalten
"Unsere Kommunikation gestaltet unsere Beziehungen, gestaltet unser gesellschaftliches Leben
und auch die weltpolitische Zukunft. Deshalb ist es sinnvoll, den Vorgang und die Inhalte unseres alltäglichen Informationsaustausches zu reflektieren."
Theodor Petzold
... von der heutigen Kommunikation erfordert in erster Linie eine gleichzeitige Selbst- und Fremdwahrnehmung.
Den Begriff „Kommunikation“ kennen alle, er wird in den unterschiedlichsten Kontexten verwendet, und spätestens seit dem berühmten Satz des österreichischen Psychologen und Kommunikationswissenschaftlers Paul Watzlawick „Man kann nicht nicht kommunizieren“ (Watzlawick, 2000, S. 51) wissen wir: Kommunikation ist immer und überall!
Wenn wir die großen Felder der Kommunikation betrachten, stellen wir schnell fest, dass Kommunikation nicht nur an Sender und Empfänger und ihre gerade in dem Moment sichtbare und wahrnehmbare Art von Worten, Tonfällen, Gesten oder Blicken gebunden ist – sondern sie ist vor allem sehr schnell vorbei. Kommunikation ist eine temporäre Erscheinung, eine dynamische, aber nicht immer spontane Einheit, die hochkomplex und doch oft so simpel ist: denken wir dabei beispielsweise an das Erröten der Wangen bei Aufregung, vor Scham oder beim ersten Kuss.
Was ist für Sie Kommunikation?
Auf diese Frage kommen folgende Aussagen verlässlich als Antwort: Sprechen, Gestik, Mimik, Rhetorik, Zuhören. Alles in der Tat Elemente von Kommunikation – doch ist die Frage damit beantwortet, was genau Kommunikation ist? Ich denke eher nicht!
Wenn man zwischenmenschliche Kommunikation empirisch in Echtzeit und unter ganz realen Bedingungen erforschen will, dann haben wir unweigerlich ein Problem – eben mit den realen Bedingungen. Auf der lesenswerten Seite des emeritierten Erfurter Professors für Vergleichende Literaturwissenschaften Michael Giesecke finden wir eine erhellende Aussage :
„Doch wenn man versucht, Kommunikation und deren Leistungen zu analysieren und zu erklären, stößt man auf ungeahnte Schwierigkeiten. Zumindest drei Probleme treten bei der Analyse von Kommunikation durchgängig auf, die sich deren Relationalität, Reflexivität und Flüchtigkeit verdanken und sowohl für die Theorie als auch für die Methode der Kommunikationsforschung gravierende Folgen haben“ (zitiert nach Merten/Teipen, 1991, S. 35f.)
Relationalität meint hier, dass Kommunikation nicht nur beim Sprecher oder Hörer zu verorten und auch nicht ausschließlich durch die Inhalte bestimmt ist. Vielmehr braucht es die Beziehungen zwischen diesen und noch vielen weiteren Faktoren einer Austauschsituation in ihren vielfältigen Möglichkeiten
Reflexivität macht deutlich, dass die Kommunikanten in ihrem Sprechen und Verhalten aufeinander bezogen sein müssen, damit Kommunikation stattfindet. Wenn jeder nur Monologe hält, die alle anderen nicht beachten oder nicht verstehen, kommt keine kommunikative Aktion zustande.
Die
Flüchtigkeit meint schlicht die Feststellung, dass eine Kommunikationssituation einem dynamischen Prozess unterliegt. Eine wissenschaftliche, systematische Herangehensweise für die Definition von Kommunikation ist somit eigentlich unmöglich .Oder in anderen Worten: Insbesondere der zeitliche Faktor und situative Charakter ist hier von Bedeutung.
Dies betrifft besonders diese drei Aspekte
Dazu kommt, dass das Beziehungsgeflecht, innerhalb dessen die Kommunikation stattfindet, ausgesprochen komplex ist, etwa aufgrund der Qualität der Beziehungen, den enthaltenen Emotionen, den Erwartungen an die Gesprächspartner:
Welchen qualitativen Wert hat die Beziehung vom einen zum anderen Menschen (oder auch von einem zu mehreren anderen)?
Was für eine Beziehung haben die an einer Kommunikation Beteiligten zu dem Thema bzw. ist für alle das Thema klar umrissen und definiert?
In welchem Maß ist die Beziehung mit- und untereinander bewusst gestaltbar – und wie werden wir von unbewussten Faktoren bestimmt und geleitet?
Welche Beziehung habe ich als Beteiligter innerhalb der Kommunikation zu mir selbst?
Zu guter Letzt ist der zirkuläre Charakter eines Kommunikationsprozesses zwischen Senden und Feedback wichtig oder sogar ausschlaggebend für dessen Erfolg oder Misserfolg: Ob wir wollen oder nicht, erfolgt auf ein Senden eine Feedbackreaktion des Empfängers, woraufhin wiederum eine erneute Sendeaktion des Senders erfolgen wird, die wieder eine andere Feedbackreaktion erzeugt. Nicht zufällig heißte es sprichwörtlich: „Ein Wort ergibt das andere."
Wenn der Kommunikationsprozess erfolgreich verläuft, dann haben die daran Beteiligten am Ende ein stimmiges und kohärentes Ergebnis, das allen einleuchtet, mit dem alle gut leben können und dessen mutmaßliche Folgen für alle akzeptabel, einigermaßen vorhersehbar und vertretbar sind.
Hallo und guten Tag,
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Beste Grüße aus dem Institut für Verhaltenskultur in der UNESCO-Biosphäre Bliesgau - mitten in Europa