Machen Sie den guten Ton zur Chefsache

Manuel Stöbel • Nov. 04, 2022

Vorher noch...!

Motto!

Komplizierte Dinge brauchen Konzentration, schwierige Dinge brauchen Motivation.



Monika Kühn-Görg



Ganz kurz...!

Überblick!

Stellen Sie sich einmal ein Uhrwerk vor. Die Uhr tickt, die Zeiger bewegen sich und die Uhr zeigt auf elegante Weise Ihre Zeit an. Welchen Wert hat diese Zeit? Jetzt öffnen Sie die Uhr auf der Rückseite und sehen, wie viele dutzende Rädchen exakt aufeinander abgestimmt zusammen funktionieren, um Ihnen Ihre Zeit sichtbar zu machen.

Was die Chefetage an Verantwortung trägt


Worum geht es?


Im
letzten Artikel ging es am Ende um drei Schritte, wie Sie die Grundlagen des guten Tones realisieren:

1. Definieren Sie Ihre Unternehmenswerte und schreiben Sie diese auf. Wenn Ihr Unternehmen definierte Werte hat, dann prüfen Sie eindringlich, ob in  erster Linie Sie als Chef diese Leben.

2. Machen Sie Ihre Unternehmenswerte sichtbar und kommunizieren Sie diese Ihren     Mitarbeitern. Machen Sie via Intranet, Aushang oder gerahmtem Urkunde in den einzelnen Büros Ihre Unternehmenswerte zugänglich.

3. Veranstalten Sie Treffen, Runden oder Seminare, die Ihre Unternehmenswerte untermauern und mit Leben füllen.

Heute geht es um den ersten Schritt. Besser gesagt um Sie als Führungskraft oder Chef!

Ein Uhrwerk...?


Stellen Sie sich einmal ein Uhrwerk vor. Die Uhr tickt, die Zeiger bewegen sich und die Uhr zeigt auf elegante Weise Ihre Zeit an. Welchen Wert hat diese Zeit? Jetzt öffnen Sie die Uhr auf der Rückseite und sehen, wie viele dutzende Rädchen exakt aufeinander abgestimmt zusammen funktionieren, um Ihnen Ihre Zeit sichtbar zu machen. Welchen Wert bekommt Ihre Zeit jetzt, wenn Sie einen kleinen Einblick in die Funktion Ihrer eleganten Uhr haben?

Nun versetzen Sie sich in den Uhrmachermeister hinein, der diese Uhr mit seinen Händen zusammengebaut hat und genau damit, mit seiner Arbeit, Ihnen eine Freude gemacht hat, Ihnen hilft, Ihren Tag zu strukturieren und letztlich so zu Ihrem Erfolg beigetragen hat. Denn mit der Uhr sind Sie pünktlich bei Kundenterminen und Meetings.


Welchen Wert hat Ihre Zeit jetzt? Welchen Wert hat der Meister Ihrer Uhr Ihrem Leben gegeben?


Grundschritte


Als Inhaber und Arbeitgeber sind Sie die grundlegende – nicht immer die oberste – Persönlichkeit vom Räderwerk Ihres Unternehmens. Letztlich baut auf Ihren Ansichten, Entscheidungen und Plänen der Wert der Arbeitszeit Ihrer Mitarbeiter auf. Sie bestimmen zu einem großen Teil die Lebensqualität der Menschen, die für Sie arbeiten. Die Mitarbeitenden setzen in gewisser Weise ihre Lebenszeit Ihrem Unternehmen zur Verfügung. Natürlich ist jeder Mensch letztendlich selbst dafür verantwortlich, wie es ihm geht und was er aus der Lebenszeit im Räderwerk der Lebensuhr erschafft, doch bilden Sie als Führungskraft kulturell gesehen ein bestimmtes Rädchen: das leitende, nach dem sich der Rest ausrichtet (zumindest meistens). Darum ist Ihre Vorbildfunktion nie und nimmer auch nur im Geringsten zu unterschätzen.


Sie geben Zeit und Sie nehmen auch Zeit. Besser noch: stellen Sie Zeiträume zur Verfügung. Zeiträume schaffen Kreativität, die wir in der Wirtschaft einerseits dringend, die aber auch die Menschen an sich immer mehr für das eigene Leben und Fortkommen brauchen. Kreativität braucht meistens freie Zeit- und Denkräume und gehören in vielen Unternehmen bereits zur agilen Tagesordnung - und damit auch zum guten Ton der Chefetage!

Was zählt, ist auch die Nicht-Zeit


Zeit wird in Abschlüssen und Geld gemessen und umgekehrt. Zeit ist ist immer ein knappes Gut, was meistens nicht im Habenbereich, sondern im Sollbereich angesiedelt wird: geben Sie sich auch Nicht-Zeit, was meint, gesunden Stillstand zu pflegen. Ich nenne es bewusst nicht Ruhe oder Achtsamkeit, sondern eben so, dass wir lernen, den immer und auch oft genug unsinnig gepflegten Stress quasi zu negieren lernen, vielleicht auch mal - wie im Yoga seit Jahrtausenden üblich -, im positiven Sinn die Luft anzuhalten.


Ja, es sollte ab und an tatsächlich zum guten Ton von Führungskräften gehören, im übertragenen und wortwörtlichen Sinne die Luft anzuhalten, um sich zu sammeln, Ruhe und Reflexion zu finden - und zu Atmen. Tief ein und wieder aus! Das beruhigt das erhitzte Gemüt, balanciert Gedanken und Körper, senkt den Blutdruck und führt im besten Sinne auf eine Ebene, von der aus man das Geschehen mit einem gewissen Abstand betrachten kann.


Von dieser Warte ist es leichter, den guten Ton sich selbst gegenüber und ebenso den Mitarbeitenden gegenüber zu gestalten und anzuwenden. Der gute Ton darf die Chefetage regieren, sollte von Respekt und Höflichkeit geprägt sein, gleichzeitig aber auch deutliche Worte pflegen können und zu guter Letzt' auch die gesamte Ehrlichkeit erhalten.


Was er nicht sein sollte, ist: gespielt, subtil verletzend und nicht mit der eigenen Authentizität vereinbar sein.
 

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